Mühlen-Sprache.
In
früheren Zeiten bildete die Mühle gewissermaßen den Mittelpunkt der
Umgebung.
Der Müller
unterrichtete die Menschen über das, was sich in der dörflichen
Gemeinschaft abspielte.
"Sprachorgan"
waren bestimmte Stellungen der Mühlenflügel im Ruhezustand.
Da gab
es bei den Mühlen beispielsweise einen "vreugdestand", wörtlich
übersetzt "Wonnestand".
Bei
entsprechend freudigen Ereignissen gab es einen bestimmten Flügelstand,
bei dem die vertikal stehenden
Flügel
dann in der-Position "komende" standen, d.h. der Müller hielt
die Flügel kurz bevor diese den höchsten Punkt erreicht halten an.
Im
Trauer signalisierenden "rouwstand" wurden der vertikal
stehende Mühlenflügel "gaande", d.h. kurz hinter
dem Höchststand
angehalten,
Dies
deutete häufig auf einen Trauerfall hin, der den Müller trauern ließ.
Standen
die Achsen der Mühlenflügel absolut waagerecht und senkrecht, war der
Müller kurz davor, seine Arbeit wieder aufzunehmen.
War
eine Ruhephase dagegen längererUauer, standen die Mühlenflügel in
"X"-Form.
Während
des Zweiten Weltkriegs wurden die Mühlen häufig als Signal genutzt, um
untergetauchten Personen vor Razzien zu warnen.
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